Ulla Meinecke - Der Zocker

meine Ohren sind noch ganz verklebt
von deinen süßen Honigsprüchen
und ich spür noch deinen Zucker
auf meinem Mund
jetzt bist du weg und ich fühl mich geschändet
dabei hab ich mich so an dich verschwendet
du warst wohl nur
ein streunender Hund!

du benutztest mich und mein Telefon
und sagtest, du wirst mich immer lieben
dann gingst mal eben Zigaretten holen
und kamst nicht wieder
mir ist nichts geblieben
als 'ne ausgequetschte Zahnpastatube
und ein paar schmutzige Socken
und sonst gar nichts
und dann gingst du wieder zocken

was glaubst, wer ich bin
daß du mich nimmst wie einen Drink
und nach einem besoffenen Fest
das Lokal verläßt?

doch ich liebe dich noch immer...

sie schmissen dich raus aus der Casinobaracke

abgebrannter Spieler
du wanktest durch den Regen
und fielst mir vor den Kühler
ich sagte: steig ein, nasse Katze
war es dein Blick, ich weiß nicht warum
auf jeden Fall warst du dann bei mir zu Hause
doch du sahst es wohl mehr als Sanatorium

du benutztes mich und mein Tigerbett
und sagtest, ich wär die Frau deines Lebens
und ich gab dir alles, was ich bin
vergebens, vergebens!

was glaubst, wer ich bin
daß du mich nimmst wie einen Drink
und nach einem besoffenen Fest
das Lokal verläßt?
du bist ja so eine miese Ratte
hast mich so gelinkt
du bist das Letzte, widerlich!

doch ich liebe dich noch immer...